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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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Theodor Ickler zu »Unwort des Jahres«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 16.38 Uhr verfaßt.

Jetzt stellen die folgsamen Medien sich wieder in den Dienst des Langenscheidt-Verlags (Jugendwortaktion).


Theodor Ickler zu »Kopfrechnen«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 12.24 Uhr verfaßt.

Ob die neuen Zölle wirklich ein „klarer Sieg für die USA“ (NZZ) sind, muß sich erst noch zeigen. Lars Feld relativiert im „Handelsblatt“ den ersten Eindruck. Vieles ist zu bedenken, was der Rechenkünstler Trump (Mr. 1500 Prozent) nicht versteht. Er nutzt das Erpressungspotential der USA, kann aber deren relativen Bedeutungsverlust nicht verhindern, sondern verstärkt den Druck auf die vermeintlichen Loser seiner Deals, sich nach anderen Bündnissen umzusehen. Dort wird das Handelsvolumen wachsen, während es in den Beziehungen zu den USA schrumpft. Es gäbe noch weitere Folgen für die USA zu bedenken. Aber Trump braucht gerade jetzt einen schnellen Vorzeige-Erfolg für seine Republikaner.

Ich erwarte keine nennenswerte Vermehrung amerikanischer Autos auf unseren Straßen.


Theodor Ickler zu »Stilistische Pracht«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 12.18 Uhr verfaßt.

„Der Fisch wurde vor zwei Jahren im Fluss Po in Italien gefangen.“ (t-online.de 29.7.25)

Ohne die Attribute könnte der Leser glauben, der Wels sei in einem Po gefangen worden. Niemand würde sagen: „Der Fisch wurde im Fluß Rhein in Deutschland gefangen.“


Theodor Ickler zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 12.10 Uhr verfaßt.

Ihre letzte Vermutung dürfte zutreffen. Da haben Sie eine feine Beobachtung gemacht!


Manfred Riemer zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 11.49 Uhr verfaßt.

Den Ausdruck "Europameisterin" für die ganze Mannschaft habe ich während der zurückliegenden Frauenfußball-EM wieder mehrfach gehört, z. B. in der Tagesschau, 28.7.25, 17.00 Uhr:

"Die Party nach der alten und neuen Europameisterin war lang."

Ist etwa England die "Europameisterin"? Oder vielleicht die englische Mannschaft? Dann müßte aber die Männer-Mannschaft auch Europameisterin werden.

Oder wird das Männer-Team Meister, das Frauen-Team aber Meisterin? Das gibt phantastische neue Grammatiken.


Theodor Ickler zu »Pädagogik vom Tage«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 08.50 Uhr verfaßt.

Wenn wir Andreas Schleicher und seine OECD nicht hätten, wüßten wir nicht, daß es mit den Deutschkenntnissen ausländischer Schüler nicht gut steht und daß man da etwas tun sollte. Brandneu in den Medien!


Theodor Ickler zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 07.51 Uhr verfaßt.

Menschen, die ständig Glamour suchen und Einzelheiten ihres Privatlebens (Hochzeit, Schwangerschaft) an die Medien geben, ziehen vor Gericht, wenn Satiriker sich ebenfalls daran gütlich tun. Selbst wenn sie unterliegen, bringt es weiteren Gewinn: Sie bleiben auf der Bühne.


Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 06.29 Uhr verfaßt.

Unsere löbliche Bereitschaft, am Leben anderer Anteil zu nehmen, ist so tief verwurzelt, daß wir sogar bei einer notdürftig zusammengeschusterten Erzählung in einem Wartezimmermagazin noch wissen wollen, wie es weitergeht. Kinderbücher stärken die Überzeugung unseres Nachwuchses, daß es gut ist, gut zu sein. Die Unterhaltungsindustrie lebt davon, unsere besten Instinkte in ihre lukrativen Bahnen zu lenken.


Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 29.07.2025 um 05.55 Uhr verfaßt.

Ob unsere Zeit mal als „Epoche der Zollkriege“ in die Geschichtsbücher kommen wird? Wer hätte gedacht, daß die Politik sich einmal auf dieses Thema konzentrieren, um nicht zu sagen reduzieren würde? Es gibt ja so viele Propheten, auch ex eventu, aber dies behauptet bisher niemand vorhergesehen zu haben.


Theodor Ickler zu »Festung Europa«
Dieser Kommentar wurde am 28.07.2025 um 19.32 Uhr verfaßt.

Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1506#55769

Im Namen des gesunden Volksempfindens kann auch ein Wicht groß aufdrehen: „Woke ist vorbei – es lebe die Normalität“ - dank Trump. Ich hatte schon mal Oscar Wilde zitiert: "It looks so bad. It is simply washing one´s clean linen in public."



Theodor Ickler zu »Synonymie«
Dieser Kommentar wurde am 28.07.2025 um 19.26 Uhr verfaßt.

In Karl Bühlers "Krise der Psychologie" (die ich nach langer Zeit mal wieder gelesen habe und verwirrender als je finde) heißt es statt "Verhalten" meistens "Benehmen". Vielleicht um Distanz zum Behaviorismus anzudeuten, den Bühler unterschätzt ("nicht ernstzunehmende jungradikale amerikanische Behavioristen“). Aber während "Verhalten" auch auf Tiere angewendet werden kann, ist "Benehmen" nur der sozial normierte Bereich des Verhaltens. Damit wird ein Schnitt durch das Tierreich gelegt, der nicht mehr überwunden werden kann. Bühler zitiert denn auch zustimmend Brentanos verhängnisvolle Formel zur Kennzeichnung "psychischer Phänomene" und fühlt sich von Meinong besonders gut verstanden. Das Bestehen auf der unhintergehbaren "Erlebnisperspektive" ist denn auch der Schwachpunkt. Äußerlich erkennt man es daran, daß Eduard Spranger, den heute niemand mehr leist, der meistzitierte Autor ist - zwei ganze Kapitel beschäftigen sich mit ihm. Danach kommt Freud. Wir befinden uns am Ende der zwanziger Jahre, das erklärt einiges. Bühler und seine Frau (der das Buch gewidmet ist) werden bald ins Exil gehen, Spranger ganz und gar nicht.


Theodor Ickler zu »Sprachverführtheit«
Dieser Kommentar wurde am 28.07.2025 um 08.15 Uhr verfaßt.

Laut Dudengrammatik sind bewirken, verursachen, veranlassen "explizit kausative Vollverben".
Nach dieser Logik wäre helfen ein Hilfsverb und kopulieren ein Kopulaverb.


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