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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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Theodor Ickler zu »Buch oder Bildschirm«
Dieser Kommentar wurde am 02.12.2023 um 04.24 Uhr verfaßt.

Zur Zeit wird die Künstliche Intelligenz besonders heftig diskutiert. Da gewinnt auch ein klassischer Text wieder an Aktualität, den Samuel Butler unter dem Eindruck Darwins 1863 verfaßt hat: https://nzetc.victoria.ac.nz/tm/scholarly/tei-ButFir-t1-g1-t1-g1-t4-body.html
Besonders aktuell auch der Gedanke der Miniaturisierung.


Theodor Ickler zu »Friede sei mit euch!«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 08.23 Uhr verfaßt.

Heute gibt es unzählige Belege für „es weihnachtet“, aber es kommt tatsächlich zuerst bei Theodor Storm vor. Für die kirchliche Dogmatik ist es eine harte Nuß. Bezeichnenderweise vollzog sich der Wandel vom christlichen Fest zur nichtreligiösen „Stimmung“ im 19. Jahrhundert. Die Sentimentalisierung ist eine Phase des Übergangs zur Säkularisierung. Je weniger Gläubige, desto mehr Weihnachten.


Theodor Ickler zu »Sprechende Hunde«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 07.39 Uhr verfaßt.

Mönchssittiche „gehören zu den wenigen Tieren, die in der Lage sind, Menschensprache zu lernen.“ Das schreibt die Wissenschaftsjournalistin Tina Baier in gewohnter Naivität auf der ersten Seite der SZ (1.11.23). Es ist hoffnungslos.


Theodor Ickler zu »Niedriger hängen!«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 07.11 Uhr verfaßt.

Ich habe nicht auf die Schläge der Turmuhr geachtet, während ich über den verschneiten Feldweg wandere, aber ich weiß: Der nächste Schlag wird der elfte und letzte sein. Und so ist es auch.
Neurologen aller Länder, vereinigt euch und erklärt dieses bekannte Phänomen auf neurologischer Ebene! Über „Neurolinguistik“ reden wir später.


Theodor Ickler zu »Intentionalität und Sprache«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 07.09 Uhr verfaßt.

Das Aneinandervorbeireden ist eigentlich der Normalzustand. Philosophen reden sowieso ausnahmslos aneinander vorbei. Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1531#30285.
Eine scheinbare Ausnahme bilden die Nachplapperer, aber Nachplappern ist auch eine Art Mißverständnis.
Ist das nun ein Trost oder ein Grund zur Verzweiflung?

(Wenn ich zur Zeit wieder mal so tief in Skinners Schriften versunken bin, will ich auch nachtragen, daß der große Mann und überaus klare Schriftsteller ganz durchdrungen war von dem Eindruck, daß keiner den anderen versteht. Während die Philosophiehistoriker mühsam herauszufinden versuchen, wo und wie Herr X Herrn Y mißverstanden hat, ist das bei der eigenen Lehre jedem ganz klar: Niemand versteht mich! Nicht einmal meine treuesten Schüler!

"Koestler, Lorenz and their ilk" (Skinner) waren doch keine dummen Menschen, aber für Skinner zum Haareraufen, was ihr Bild vom Behaviorismus angeht.


Manfred Riemer zu »Intentionalität und Sprache«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 06.16 Uhr verfaßt.

Danke, daß Sie das noch mal so versöhnlich formuliert haben, Herr Wrase! Ich hoffe auch, daß Herr Ickler mit seinen Beiträgen im Forum so weitermacht. Ich werde nun auch nicht dickköpfig sein und hier gar nichts mehr zum Thema Behaviorismus/Philosophie sagen, sondern nur öfters Unnötiges weglassen oder gern auch mal von dem E-Mail-Angebot Gebrauch machen.

Übrigens täuscht es, wenn es so aussieht, als hätte ich grundsätzlich etwas auszusetzen. Aber da, wo mir die Theorie einleuchtet, lohnt sich halt für mich keine Gegenrede.

Ich habe in diesem Forum schon unendlich viel gelernt. Sollte es mir z.B. eher peinlich sein oder kann ich sogar stolz darauf sein, daß ich bis vor kurzem (vor Herrn Schaefers Hinweis http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=783#52072) den Unterschied von Straf- und Zivilrecht noch gar nicht kannte? Immerhin weiß ich es dank der Diskussion jetzt.


Wolfgang Wrase zu »Intentionalität und Sprache«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 05.49 Uhr verfaßt.

Was mir noch einfiel: Ob das nun ein versteckter Hinweis war oder nicht, man könnte natürlich die einfachste Lösung darin sehen, daß ich die Beiträge von Herr Riemer beim Lesen übergehe. Vielleicht würden das andere so machen, aber mir würde das gegen den Strich gehen. Ich möchte eigentlich alles lesen, was Sie uns mitteilen, und wenn es Antworten sind, dann sollte ich zuvor den jeweiligen Bezugsbeitrag lesen, jedenfalls empfinde ich das so.

Herr Riemer hat jetzt nicht nur von meiner, sondern auch von Ihrer Seite die Rückmeldung bekommen, daß es da wohl ein Zuviel gab. Ich würde jetzt abwarten, was sich daraus ergibt.


Theodor Ickler zu »Maschinelle Übersetzung«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 05.47 Uhr verfaßt.

Im Zusammenhang mit dem programmierten Unterricht und Lehrmaschinen kam Skinner auf Einladung seines deutschen Übersetzers und Propagandisten Werner Correll (Gießen) auch mal nach Deutschland, was er eigentlich wg. Hitler usw. nie wollte. Er war angenehm überrascht, auch ein wenig unangenehm berührt vom devoten Verhalten des Hotelpersonals in Frankfurt, machte sich Gedanken, wie die Verführbarkeit der Deutschen (und aller Menschen) mit ihrer Ordnungsliebe zusammenhängen könnte.

Die Arbeit an diesen Themen beschäftigte Skinner in der zweite Hälfte seines Lebens sehr, und er kam noch einmal auf das vermeintlich „kreative Schreiben“ (wie man es später nannte) und seine Automatisierbarkeit oder maschinelle Simulation zurück. Vermittelndes Glied war etwas, was er in „Verbal behavior“ so beschrieb:
„Manche berufsmäßigen Schriftsteller erzeugen neue Handlungen und Charaktere, indem sie Ausdrücke, die persönliche Eigenschaften, Beziehungen und Ereignisse bezeichnen, austauschen und neu anordnen, oft sogar mit mechanischen Hilfsmitteln. Eine Liste mit zehn Berufsbezeichnungen (zum Beispiel Metzger, Versicherungsagent, Schriftsteller), zehn Charakterzügen (optimistisch, eigensinnig, reizbar) und zehn Interessengebieten (Geld, Babys, Sport) ergibt tausend verschiedene „Charaktere“, zum Beispiel „einen reizbaren Metzger, der sich für Babys interessiert“. Ebenso lassen sich persönliche Beziehungen und Ereignisse gewinnen. Die Ergebnisse sind zwar noch unvollständig, da sie nur Umrisse andeuten, aber sie lassen sich als Sonden verwenden, die weiteres Verhalten aus dem Repertoire des Schriftstellers zutage fördern.“ (S. 407)
Es ist nicht ganz klar, ob er dabei schon an Cooks Bestseller „Plotto“ dachte; in seiner Autobiographie gibt er ohne Datierung an, sich ein Exemplar des seit 1928 bekannten Buchs gekauft zu haben (A matter of consequences. New York 1983:307). Werbung bei Amazon: „Offers hundreds of character and conflict profiles and an overview of the author´s detailed plot-building method in order to help build original stories.“
An der angegebenen Stelle sieht Skinner voraus, daß es bald computergenerierte Erzählungen geben werde. Das ist längst erfüllt, vgl.:
GPT-2 (2019) could be used to generate stories, if given appropriate prompts. "TalkToTransformer.com", released later that year, offered an accessible front-end to the public to use GPT-2´s technology to generate stories. AI Dungeon, also layered on GPT-2, debuted in December 2019, and by August 2020 reportedly claimed over a million active monthly users. (https://en.wikipedia.org/wiki/Story_generator)

Wenn die maschinelle Simulation so glatt funktioniert, wird es mit unserer menschlichen Kreativität auch nicht viel anders sein. Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1477#19300

In der Zeitung las ich gerade, daß man nun in Sekundenschnelle seine eigenen Animationsfilme herstellen kann.


Theodor Ickler zu »Intentionalität und Sprache«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 05.23 Uhr verfaßt.

Schon recht, ich werde aber weiterhin hier meinen logorrhöischen Anfällen freien Lauf lassen und immer wieder mal neue Gesichtspunkte oder interessante Fundstücke zum besten geben.


Wolfgang Wrase zu »Intentionalität und Sprache«
Dieser Kommentar wurde am 01.12.2023 um 04.16 Uhr verfaßt.

Vielen Dank für die freundlichen Rückmeldungen, die mein miesepetriger Beitrag eigentlich nicht verdient hat.

Also wenn ich mir nun vorstelle, daß Sie, Herr Ickler und Herr Riemer, zu zweit per E-Mail diskutieren werden statt an dieser Stelle, würde das bedeuten, daß nur noch Herr Riemer die Beiträge von Herrn Ickler, dann als E-Mails, lesen würde. Dann hätten Sie, lieber Herr Ickler, viel weniger Leser bei derselben Mühe. Und es gibt ja Leute, die lesen wollen, was Sie zu sagen haben, Sie haben selbst im letzten Beitrag darauf verwiesen. Ich kann es bestätigen, ich bin ja einer von diesen Interessierten. Somit bin ich nicht wirklich glücklich mit Ihrem rücksichtsvollen Vorschlag.

Übrigens hatte ich auch schon gedacht, worauf Herr Riemer mit Recht hinweist: Gerade in Antworten auf Gegenreden werden die Standpunkte klarer, insofern hatte und hat sein Widerspruch etwas Gutes.

Wie schon gesagt, stört mich der kontroverse Austausch wegen der großen Zahl der entsprechenden Beiträge. Auf Dauer steckt mir da zu viel Wiederholung drin. Weil es standardmäßig zwischen Ihnen keine Einigung gibt, wächst der unangenehme Eindruck des Aneinandervorbeiredens. Deshalb dachte ich, eine Reduzierung sei die einfachste Lösung.


Theodor Ickler zu »Intentionalität und Sprache«
Dieser Kommentar wurde am 30.11.2023 um 12.16 Uhr verfaßt.

Ich bin ja gewissermaßen selbst schuld, wenn ich hier immer wieder jenen Kampf der Götter und Titanen (Empiristen und Mentalisten) aufgreife, an dem sich nur wenige beteiligen wollen. Allerdings weiß ich aus persönlichen Zuschriften, daß manche Menschen sich für meine Ansichten interessieren, ohne sich öffentlich dazu äußern zu wollen.


Theodor Ickler zu »Kopfrechnen«
Dieser Kommentar wurde am 30.11.2023 um 08.22 Uhr verfaßt.

Ergänzung: Im September 2022 waren in Frankreich 32 der 56 Atomreaktoren abgeschaltet. „Unter anderem die Unsicherheit darüber, ob hinreichend viele Reaktoren bis zum Winter 2022/23 wieder Strom produzieren würden, führte zu Rekordstrompreisen in Frankreich.“ (Wikipedia)
Zur Zeit und in den kommenden Jahren wird Atomstrom teurer, Wind- und Solarstrom billiger. Die Kosten für Rückbau und Endlagerung sind unkalkulierbar. Ich verstehe immer noch nicht, wo bei einem Ausbau der Kernenergie der billigere Strom herkommen soll. Diese Rechnung sind uns die Rechten noch schuldig.


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