zurück zur Startseite Schrift & Rede, Forschungsgruppe dt. Sprache    FDS - In eigener Sache
Diskussionsforum Archiv Bücher & Aufsätze Verschiedenes Impressum      

Theodor Icklers Sprachtagebuch

Die neuesten Kommentare


Zum vorherigen / nächsten Tagebucheintrag

Zu den Kommentaren zu diesem Tagebucheintrag | einen Kommentar dazu schreiben


12.07.2007
 

Geschäftliches
Wie Bertelsmann und Eisenberg die Reform vermarkten

»Ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Rechtschreibreform und dem Ende der Übergangsfrist in Deutschland Anfang August, sind vielen Schreibenden die neuen Regeln noch nicht vertraut.
Peter Eisenberg, Professor für Linguistik und als Mitglied im "Rat für deutsche Rechtschreibung" maßgeblich an der Erarbeitung der Neuregelung 2006 beteiligt, bringt in seinem neuen Handbuch "WAHRIG Grundregeln der deutschen Rechtschreibung" die neuen Regeln auf den Punkt und zeigt, wie sich die korrekte Schreibung aus dem intuitiven Sprachgebrauch erschließen lässt. "WAHRIG Grundregeln der Rechtschreibung" ist soeben im Bertelsmann Lexikon Institut erschienen und für 6,95 Euro im Buchhandel erhältlich.«

So beginnt der Werbetext, mit dem der Verlag nun die Medien beschickt. Was bedeutet der erste Satz? Ich meine nicht das falsche Komma, sondern "ein Jahr nach dem Ende der Übergangsfrist".



Diesen Beitrag drucken.

Kommentare zu »Geschäftliches«
Kommentar schreiben | älteste Kommentare zuoberst anzeigen | nach oben

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2013 um 09.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#24127

Irina Luft, eine energische Lehrerin mit kurzen roten Haaren und Perlenkette, steht vor den neun Schülern im kleinen Klassenzimmer und schreibt Beispiele aus der Rechtschreibreform auf. Majonäse statt Mayonnaise, behände statt behende, dass statt daß. Es ist frontaler Auswendiglern-Unterricht, mit grüner Tafel und Kreide. (SZ jetzt.de 23.9.13 über Schulunterricht in der JVA Vechta)
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2013 um 12.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#23250

Die ZEIT berichtete gerade über Lobbyismus an Schulen, Werbung durch Unterrichtsmaterialien, auch über eine Studie von lobbycontrol. Die Kultusministerien sind natürlich froh, wenn sie nicht selbst zahlen müssen.

Daß auch mit Rechtschreibreform und Vereinfachter Ausgangsschrift gutes Geld verdient worden ist und immer noch verdient wird, kommt gar nicht in den Blick.

Die Bertelsmann-Stiftung will sogar die ganze Gesellschaft so umbauen, daß jeder Bürger zugleich ein Bertelsmann-Kunde ist.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.06.2012 um 07.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#20946

Auch auf die Rechtschreibreform anwendbar:

"It is difficult to get a man to understand something when his salary depends upon his not understanding it!" (Upton Sinclair)
 
 

Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 13.07.2007 um 18.59 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#9498

Bei Bertelsmann gilt übrigens auch die in "WAHRIG Grundregeln ..." noch nicht fixierte Kommaregel "intuitiven Sprachgebrauchs" (was immer das sein mag), gemäß der man nach einem etwas stärker ausgebauten Erstglied eines Behauptungssatzes vorsichtshalber ein Komma vors Finitum setzt. Im nächsten "WAHRIG Grundregeln ..." erscheint hoffentlich diese der bei Bertelsmann gepflegten "Schreibintuition" entfließende "Regel".
 
 

Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.07.2007 um 11.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=874#9458

Logikfehler dieser Art werden ja recht häufig gemacht. Mir scheint, daß der Verfasser am Ende des Satzes den Überblick über die selbstgewählte Konstruktion verloren hat. Gemeint ist vermutlich: ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Rechtschreibreform und am Ende der Übergangsfrist.
 
 

nach oben


Ihr Kommentar: Sie können diesen Beitrag kommentieren. Füllen Sie dazu die mit * versehenen Felder aus und klicken Sie auf „Kommentar eintragen“.

Sie können in Ihrem Kommentar fett und/oder kursiv schreiben: [b]Kommentar[/b] ergibt Kommentar, [i]Kommentar[/i] ergibt Kommentar. Mit der Eingabetaste („Enter“) erzwingen Sie einen Zeilenumbruch. Ein doppelter Bindestrich (- -) wird in einen Gedankenstrich (–), ein doppeltes Komma (,,) bzw. ein doppelter Akut (´´) werden in typographische Anführungszeichen („ bzw. “) umgewandelt, ferner werden >> bzw. << durch die entsprechenden französischen Anführungszeichen » bzw. « ersetzt.

Bitte beziehen Sie sich nach Möglichkeit auf die Ausgangsmeldung.
Für sonstige Diskussionen steht Ihnen unser Diskussionsforum zur Verfügung.
* Ihr Name:
E-Mail:
(Wenn Sie eine E-Mail-Adresse angeben, wird diese angezeigt, damit andere mit Ihnen Kontakt aufnehmen können.)
* Kommentar:
* Spamschutz:   Hier bitte die Zahl einhundertvierundfünfzig (in Ziffern) eintragen.
 


Zurück zur vorherigen Seite | zur Tagebuchübersicht


© 2004–2018: Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.

Vorstand: Reinhard Markner, Walter Lachenmann, Jan-Martin Wagner
Mitglieder des Beirats: Herbert E. Brekle, Dieter Borchmeyer, Friedrich Forssman, Theodor Ickler, Michael Klett, Werner von Koppenfels, Hans Krieger, Burkhart Kroeber, Reiner Kunze, Horst H. Munske, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Bernd Rüthers, Albert von Schirnding, Christian Stetter.

Webhosting: ALL-INKL.COM