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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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09.06.2007
 

Gräulicher Lerm
Eine Erinnerung

1985 schlug Augst, seinem damaligen etymologischen Wissensstand entsprechend, folgende Schreibweisen vor:

etzen, demmern, Ferse (Jungrind), hetscheln, Kefferchen, ketschen, Lerm, plenkeln, plerren, Schecher, schechten, Scherpe, Zerte (Fisch), dreuen, Reude, reuspern, Seule, streuben, teuschen

aufwändig, behände, belämmert, Bändel, Gämse, Hätze, hätzen, Kärner, käntern, kläckern, Krämpel, Quäntchen, Räps (süddt. f. Raps), Spängler, Spärgel, Stängel, strämmen (stramm sitzen), überschwänglich; Bäuche, bläuen, Gräuel, gräulich, Käulchen, schnäuzen

Wenn man das aus heutiger Sicht noch einmal durchgeht, fällt zuerst die Willkürlichkeit in der Auswahl auf, zweitens die Zufälligkeit bei den tatsächlich dann durchgesetzten Änderungen. Und nun ist bei großen Zeitungen der Rückbau auch dieser Restbestände in vollem Gang. Die ganze Aktion wirkt mit größerer Entferung um so verrückter, milder kann man es leider nicht ausdrücken.

Was übrigens die Tagespresse betrifft, so stören fast noch mehr als die jetzt amtlichen Reformschreibungen jene teils irrigen, teils überholten Schreibweisen, die im Eifer des Gefechts geradezu massenhaft unterlaufen. Heute berichtete die SZ z. B., Cézanne sei nach Martin Mosebach der "meist überschätzte" Künstler. Oder man nehme die vielen groß geschriebenen "Mal", z. B. "50 bis 60 Mal" (ebenfalls heute), wahrscheinlich darin begründet, daß die Zeitungsmacher bei der sehr unklaren Neuregelung auf Nummer Sicher gehen wollen und lieber die unplausibelste Schreibweise wählen, weil sie wahrscheinlich die neue ist.



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Kommentare zu »Gräulicher Lerm«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.05.2022 um 06.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#49153

Wenn Ernst Mach von „Plättchen, Stängelchen und Drähten“ aus Metall spricht, meint er wirklich kleine Stangen und keine Stengel (Kultur und Mechanik. Stuttgart 1915:72).
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.02.2020 um 23.09 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#43050

Die Reformer schreiben nach wie vor aufwenden, leiten aber die Variante aufwändig von Aufwand ab.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 28.02.2020 um 14.19 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#43049

Der Aufwand, davon aufwänden.
Der Einwand, aber einwenden!
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2020 um 04.48 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#43044

Natürlich wollte ich nicht die Schreibweise aussätzig reformieren oder korrigieren, sondern nur auf einen Sachverhalt hinweisen:

aussätzig, leprosus, adj. besser zu schreiben aussetzig (DWb)

Wer punktuell einige Schreibweisen (die ich einfach hinnehme) mit etymologischen Argumenten ändern will, sollte konsequent verfahren.

Bei Spengler bin ich mir nicht sicher. Bettler kommt ja auch nicht von betteln, sondern umgekehrt, und das erweiterte Suffix ler ist an beta angehängt. Natürlich kann man wie unsere modernen Wortbildungslehren diesen Zusammenhang leugnen und "synchron gegenwartssprachlich" den umgekehrten Weg gehen. (Dies gehört eigentlich zu "Wortbildung – ganz entspannt".)
 
 

Kommentar von Ivan Panchenko, verfaßt am 27.02.2020 um 19.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#43042

Die Schreibweise aussätzig kann als regelkonform angesehen werden; auch wenn aussetzig aus dem Stamm von aussetzen gebildet wurde, hindert das ja nicht daran, ein homophones Wort aussätzig als Ableitung von Aussatz zu verwenden. Zur Frage, ob in Reformschreibung Spängler statt Spengler geschrieben werden müsse (vgl. #10361): „Natürlich ist es widersinnig, eine Regel nur auf diejenigen Wörter anzuwenden, die explizit in der amtlichen Wörterliste verzeichnet sind – auf die sie also bereits angewendet ist.“

Man könnte es etwas weniger restriktiv halten, indem man § 13 zumindest auf Flexionsformen sowie Ableitungen, die gegenwartssprachlich nachvollziehbar sind, anwendet. Die Regel greift damit nicht nur bei den bereits im Regelwerk verzeichneten Fällen – oder gar nur bei neu eingeführten Schreibweisen –, sondern zum Beispiel auch bei Sträucher (wegen Strauch). behände und Gämse kommen als Einzelwortfestlegungen hinzu, man könnte sie sogar unter § 14 („In wenigen Wörtern schreibt man ausnahmsweise ä“) einordnen, zumal dort unter anderem Lärm als Beispiel gelistet ist, obwohl sich ja Alarm als Grundform anführen ließe (aufwändig unter § 13, dann haben wir eben zwei homophone Wörter, aufwendig als Ableitung von aufwenden und aufwändig als Ableitung von Aufwand, auch wenn aufwendig zuerst da war – aber nicht falsch verstehen, ich unterstütze den Gebrauch von aufwändig nicht, so wie ich auch nicht für sätzen von Satz plädiere etc.; dagegen hat sich aussätzig etabliert, sei’s drum), andererseits findet sich jedoch Eltern als Beispiel zu § 15 („In wenigen Wörtern schreibt man ausnahmsweise e“), obwohl hier von einer regulären Ableitung von alt nicht die Rede sein kann, Eltern wird nicht (wie Ältere) adjektivisch dekliniert.

Spengler ist keine Ableitung mit dem Suffix -ler, sondern im Mittelhochdeutschen vom Diminutiv spengel abgeleitet worden – und diesen Diminutiv gibt es im heutigen Standarddeutsch nicht (wir würden ihn Spängel schreiben), so könnte die Schreibweise mit zwei e gerechtfertigt werden. Ansonsten kann man sich immer noch auf § 15 berufen, da ist schließlich keine geschlossene Liste.

Im Bairischen heißt es Spangler, das ist für die Schreibweise im Standarddeutschen natürlich irrelevant, allerdings schreiben manche das erste Wort in Ozapft is! allen Ernstes mit Apostroph, so auch unter oktoberfest.de, obwohl es im Standarddeutschen zwar angezapft heißt, im Bairischen aber nicht ogezapft als Vollform vorliegt.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.02.2020 um 17.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#43041

Wie schon im Grimm steht, ist Aussatz aus aussätzig rückgebildet, und dieses bedeutet "ausgesetzt", müßte also eigentlich aussetzig geschrieben werden.
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.03.2017 um 14.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#34770

Einträge auf dict.leo.org:

stalk ........ der Stängel Pl.: die Stängel
stem ......... der Stängel Pl.: die Stängel
caulis [Bot.] ... der Stängel Pl.: die Stängel
column [Min.] ... der Stängel Pl.: die Stängel [Kristallographie]
stipe [Bot.] .... der Stängel Pl.: die Stängel

amplexicaul Adj. [Bot.] .... stengelumfassend
stem-clasping Adj. [Bot.] ... stengelumfassend
clasping twisted-stalk [Bot.] .... Stengelumfassender Knotenfuß
clasping-leaved twisted-stalk [Bot.] ... Stengelumfassender Knotenfuß
white Mandarin [Bot.] ..... Stengelumfassender Knotenfuß wiss.: Streptopus amplexifolius
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2015 um 16.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#30465

Augst hat vergessen: säufzen (wegen saufen. In seinem Wortfamilienwörterbuch ist der Zusammenhang auch nicht verzeichnet, er hat ihn offenbar nicht gekannt.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2014 um 14.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#26507

Ja, ich hatte damals so lange rumgequängelt, bis meine Eltern mir erlaubten, zum ersten Mal einen Tag bei meinem Vater im Kanzleramt zu bleiben. (Zeit online 8.8.14)

(wg. Quang = Zwang)
 
 

Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 20.04.2013 um 17.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#23036

Ist den Reformern auch vorgäblich, angäblich (Angabe) entgangen?
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2013 um 07.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#23035

aussätzig müßte eigentlich mit e geschrieben werden (ausgesetzt, von aussetzen). Aussatz ist eine ablautende Rückbildung daraus und stabilisiert nun wieder umgekehrt die Schreibweise mit ä.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2012 um 08.57 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#21467

Wie ich gerade sehe, sind sowohl das Weiße Stengelbecherchen als auch das schlimme Falsche Weiße Stengelbecherchen bei Wiki der Reformierung entkommen, jedenfalls in den Haupteinträgen. Unter dem Stichwort "Gemeine Esche" hingegen hat es sie erwischt.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2012 um 08.48 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#21465

Auch das SZ-Magazin vom 14.9.12 handelt wieder ausführlich vom Eschenmörder, also dem Falschen Weißen Stengelbecherchen.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2012 um 06.19 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#20312

Im Bayernteil der Süddeutschen Zeitung ein ganzseitiger Bericht über Waldschädlinge. Sowohl das echte und das falsche Weiße Stengelbecherchen als auch der Keimstengel der Mistel werden durchgehend mit e geschrieben. Das ist zwar noch kein Zeichen von Umdenken (bei der SZ nicht zu erwarten), stärkt aber die Erinnerung an die herkömmliche Rechtschreibung.
 
 

Kommentar von Hans-Jürgen Martin, verfaßt am 09.02.2011 um 19.07 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#17994

Gerade habe ich zum ersten Mal im "arte MAGAZIN" gelesen. Neben fehlenden Kommata fiel mir diese Bildunterschrift auf:

"Ein Gerber wäscht Ziegenfälle in einer Lauge aus Taubenkot".

Die Rechnung der "Reformer" geht auf – auf alle Fälle ... ;-)
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2010 um 09.57 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#17311

Intakte Nissen sind gräulich und erinnern an kleine Sandkörner. Sie haften fest an den Haaren und lassen sich nicht wie Schuppen abstreifen. (Augsburger Allgemeine 11.11.10)
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.11.2010 um 10.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#17056

Er ist wie eine etwas verschmierte, gräuliche Kopie von Thomas Mann. (SZ 8.11.10)

Was ist gemeint?
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.03.2010 um 14.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#15814

Anscheinend hatte ich damals vergessen, Herrn Jochems (siehe hier) zu antworten, der nun leider nicht mehr erfahren kann, wo ich die Augstschen Vorschläge gefunden habe, nämlich hier:
Augst, Gerhard (1985): „Regeln zur deutschen Rechtschreibung“ vom 1. Januar 2001. Frankfurt. S. 121f.
Augst hat dieses Buch übrigens der DDR-Gruppe um Nerius gewidmet und hebt sie auch im Vorwort als diejenigen hervor, die die wichtigsten Reformanstöße gegeben haben.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.09.2009 um 11.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#14921

ein gräulich verschossener ehemals brauner Anzug (SZ 29.8.09)
Was ist gemeint?
 
 

Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 23.07.2007 um 15.18 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9750

Das hier zu "mit 10 (heutigen) Liter nachgetanktem Benzin" und "für zwei (armselige) Liter trockenen Wein" usw. Gesagte hat etwas mit sog. nomen invarians (U. Engel) und nomen covarians (von mir) als skalierte oder nicht-skalierte Quantifikationen mit Attributen zu tun. Leider wird es bis heute unter "Apposition" gehandelt, obwohl es etwas völlig anderes ist. Allerdings betrifft das alles nicht die Schrift, sondern die Rede (Grammatik).
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.07.2007 um 10.57 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9354

Ich hatte auch keineswegs gemeint, daß der Genitiv generell am Aussterben ist, sondern nur nach den Maßangaben (außer auf e), und dort vor allem im gesprochenen Deutsch. Schriftlich würde ich selbst aber auch da in den meisten Fällen noch den Genitiv vorziehen. Es kommt eben darauf an, wie man es meint und was man als Subjekt betrachtet.

Zur Einschränkung außer feminine Maßbezeichnungen auf e:
Mir ist dabei aufgefallen, daß es auf e überhaupt nur femine Maßbezeichnungen gibt. Oder kennt jemand eine andere?
 
 

Kommentar von Martin Gerdes, verfaßt am 06.07.2007 um 19.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9349

"Drei Stunde Fahrt", das könnte auch ein echter "Mannemer" gesagt haben.

Sollemereinroilassa?

Nein, wir sollten lieber ernsthaft diskutieren. Bei allem Zwiespalt: Ob ein Hannover "Stunde" sagt (und meint) oder "Stunden", das läßt sich schon ganz eindeutig unterscheiden, mit Dialekt hat das eher nichts zu tun.

Ich bin und bleibe mit den Attributen "richtig" und "falsch" zurückhaltend. Zu volltönend sind mir diese Wörter hierzustadt schon in die Ohren geraten.

"Drei Kilometer zügiges Wandern macht Appetit." So würde ich das immer schreiben, die Verbform "macht" ist hier Singular. Wie geschrieben, sind die Kilometer hier Ergänzung zur Hauptsache "Wandern".

Des feinen Genitivs ist keineswegs am Aussterben, ich meine, ich hätte das bereits erwähnt. Unsereiner würde ja einen Dieb wegen Diebstahl vor Gericht bringen oder ein Fest wegen Regenwetter ausfallen lassen. Hierzustadt käme so etwas aber keinesfalls in die Tüte, angehörs des Dativs an dieser Stelle bekommen die Leute hier akutes Grammatikweh, dassachichSie. Das muß natürlich wegen Diebstahls heißen und wegen Regenwetters. Nur den Partitiv, den lassen sie meistens stecken, die Leinestädter, ein Glas (authentisch nur mit kurzem a) Bieres trinken sie nicht. Höchstens einen Halben, also 0,4. Eigentlich unlogisch. Beides.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 06.07.2007 um 19.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9348

Wenn die Maßangabe Subjekt oder Akkusativobjekt bildet, ist es durchaus logisch, daß das nachfolgende Attribut und Substantiv im Nominativ bzw. Akkusativ stehen sollten. Die von mir eingebrachten Beispiele waren Ergänzungen mit Präpositionen. Vermutlich sollte auch hier der von der Präposition regierte Fall stehen: Nach drei Kilometer unbefestigtem Weg ... Mit 10 Liter nachgetanktem Benzin ... Für zwei Liter trockenen Wein ... Wenn die Präposition den Genitiv regiert, müßte es demzufolge heißen: Wegen drei Liter sauberen Wasser ...
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.07.2007 um 18.18 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9347

zu #9341:
"Drei Stunde Fahrt", das könnte auch ein echter "Mannemer" gesagt haben. Aber über Dialekte und Mundarten streiten, das wäre fast wie über Geschmack streiten, das bringt wohl nicht viel.
Die Hochsprache, besonders die schriftliche, ist dagegen sehr viel strenger geregelt, und da sollte man sich meiner Ansicht nach schon trauen, richtig oder falsch zu sagen.

Ich bin mir nicht sicher, was Sie mit der "Singularform für die Verbform" meinen. Vielleicht so: "Nach Berlin ist es drei Stunden Fahrt"? Das würde ich nun wirklich für falsch halten.
"Drei Kilometer zügigen Wanderns macht Appetit" geht ebenfalls nicht, aber
"Drei Kilometer zügiges Wandern macht Appetit" ist möglich, dabei wechseln sozusagen Subjekt und Attribut die Seiten. Es kommt also auf den Fall an, der Singular paßt höchstens zum Nominativ.

Da "zügiges Wandern" im Nominativ genauso wie im Akkusativ aussieht, klärt man den Fall am besten mit einem männlichen Beispiel:
"Drei Kilometer steiler Anstieg erfordern/erfordert eine gute Kondition." (eindeutig Nom.)
"Drei Kilometer steilen Anstiegs erfordern eine gute Kondition." (Gen.)
"Drei Kilometer steilen Anstieg(s) schafft man nur mit guter Kondition." (Gen. oder eindeutig Akk.)

Ja, die Möglichkeit, die Mengenangabe auszuklammern, und der damit mögliche bzw. notwendige Übergang des vom der Präposition oder der Satzfunktion geforderten Kasus auf das nachfolgende Substantiv scheinen genau der Grund dafür zu sein, daß der Genitiv am aussterben ist.
 
 

Kommentar von Martin Gerdes, verfaßt am 06.07.2007 um 14.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9341

Hachja, die Hochsprache! Die Hannoveraner nehmen für sich bekanntlich obstinat in Anspruch, dieselbe am besten von allen Deutschen zu beherrschen.

Dort heißt es vom Eingeborenen: "Nach Berlin sind es drei Stunde Fahrt." (Sofern die Verkehrsverhältnisse auf der Warschauer Allee es erlauben, möchte man aus heutiger Sicht dazufügen.) Ich habe mal einen anderen eingeborenen Norddeutschen sich ob solch verderbten Deutschs schütteln sehen. Das hieße hochsprachig gefälligst "drei Stunde_N_ Fahrt".

Sie konstruieren die obigen Sätze einfach anders als ich; Ihnen machen die Kilometer den Appetit, mir das Wandern (erkennbar an der Verbform, für die ich immer die Singularform wählen würde). Ich werde mich diesbezüglich aber nicht in Kategorien "richtig" und "falsch" versteigen. Der vermeintlich grammatisch notwendige Nominativ macht mir aber doch Stirnrunzeln, klar bestimmen läßt sich der Kasus im Beispielsatz ja nicht. Wie würden Sie denn in folgendem Satz die Kasus zuordnen?

Für meine Verdauung brauche ich täglich drei Kilometer zügiges Wandern.

Auch der dritte Beispielsatz ist für mich keineswegs grammatisch eindeutig. Die nähere Bestimmung des Wandern läßt sich ja problemlos ausklammern und dann erweist sich der Dativ als durchaus passend: "Nach (drei Kilometer) zügigem Wandern bekam er Appetit." Ich habe den Eindruck, der gemeine Norddeutsche liebt des feinen Genitivs manchmal etwas zu innig.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 06.07.2007 um 11.47 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9338

Ich hatte die Attribut-Deklination nach Maßangaben durch provozierende Behauptungen in die Diskussion gebracht, weil ich in meinen Grammatikbüchern keine Aussagen dazu finde. Die Genetivform scheint zu veralten, wie es schon dem partitiven Genetiv ergangen ist. Die Grammatik scheint hier im Fluß zu sein und wird von der Umgangssprache beeinflußt. "Schön, daß wir darüber geredet haben."
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.07.2007 um 23.37 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9335

Die Mengenangabe selbst müßte sich eigentlich im Kasus nach der davorstehenden Präposition richten, wird aber, wie Herr Schatte schon schrieb, tendenziell immer seltener flektiert.
Das hinter der Mengenangabe folgende Substantiv gehört eigentlich weder in den Dativ, noch in den Akkusativ, sondern in den Nominativ oder Genitiv:
Drei Kilometer zügiges Wandern machen Appetit. (Nom.)
oder
Drei Kilometer zügigen Wanderns machen Appetit. (Gen.)
Aber (hochsprachlich) nur:
Nach drei Kilometer(n) zügigen Wanderns bekam er Appetit. (Gen.)

Daß hier manchmal umgangssprachlich der Dativ oder der Akkusativ verwendet werden, hat nichts damit zu tun, daß das nach der Mengenangabe generell so üblich wäre, sondern es kommt in der Umgangssprache durch die Präposition oder aufgrund der Funktion im Satz (z.B. Dativ- oder Akkusativobjekt) zustande:

Nach drei Kilometer(n) zügigem Wandern bekam er Appetit. (Dat.)
Er trank zwei Tassen heißen Tee(s). (heute eher Akk., früher Gen.)
 
 

Kommentar von R. H., verfaßt am 05.07.2007 um 16.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9329

Gräulicher Lerm fürwahr. - Nach zwei Liter[n] rotem Wein sabberte sie dummes Zeug. Nach drei Kilometer[n] zügigem Wandern war sie wieder nüchtern. (Mit ein paar Tropfen/zwei Milliliter warmem Öl war die Sache erledigt.)
Klingt der Dativ in diesen Beispielen (für deutsche Ohren) wirklich falsch? Dann wär's ein bisher unerkannter Helvetismus.
 
 

Kommentar von Ingrid, verfaßt am 05.07.2007 um 07.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9320

-nach drei Kilometer mühsamem Weg-

Haha, da muss ich lachen, denn dann müsste es ja auch heißen: nach drei Kilometerm, und so schreibt doch keiner.
 
 

Kommentar von Roger Herter, verfaßt am 05.07.2007 um 03.50 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9319

Dieser angeblich "heute übliche" Akkusativ tut mir in der Seele weh. Es müßte doch wohl heißen "nach drei Kilometer mühsamem Weg", "nach zwei Liter rotem Wein", nicht? Genau wie "mit einem Tropfen warmem Öl" (Beispiel aus Duden '91).
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.07.2007 um 18.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9309

Der Gebrauch der Beugung maskuliner Mengenangaben scheint davon abzuhängen ob sie vor einer Stoffangabe oder allein stehen: "Nach drei Kilometer mühsamen Weg; nach drei Kilometern; nach zwei Liter roten Wein; nach zwei Litern usw." Heute ist nach der Mengenangabe der Akkusativ üblich statt des früheren Genetives: "Nach zwei Litern köstlichen Weines".
 
 

Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 04.07.2007 um 17.22 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9307

Es gilt die Tendenzregel, daß die Namen der Mengeneinheiten immer seltener flektiert werden. Die unflektierten Formen können also -- abgesehen von den Feminina auf "-e" -- als korrekt gelten. Damit ist aber die Flexion nicht inkorrekt (geworden). Ein Beispiel für eine gewisse (grammatische) Freiheit.
 
 

Kommentar von Alexander Glück, verfaßt am 11.06.2007 um 08.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9005

Für mich ist dabei ausschlaggebend, wie konkret die Mengeneinheit ist, wobei es natürlich einen Übergangsbereich gibt:

Ich warf nochmal zwei Euros nach (zwei Münzen zu je 1 Euro)

Es kostet 12,75 Euro

Sie vergnügten sich bei zwei Litern Äppler

Maibowle: Zwei Liter Weißwein, ein Bund Waldmeister...

Der Motor bringt 75 PS aus drei Liter Hubraum

Sein Moped hat 35 Kubikzentimeter Hubraum

Ziehen Sie mal eine Spritze mit 5 Milliliter Alupent auf
 
 

Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 11.06.2007 um 00.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#9003

Probieren Sie es mit Google aus, I.L.: mit fünf Liter ... bringt gleich viele Belege wie mit fünf Litern .... Wenn Hubraum folgt, können Sie ohne weiteres sagen: mit fünf Liter Hubraum, wobei mit fünf Litern Hubraum natürlich ebenfalls korrekt ist. Wenn Wasser folgt, würden Sie Litern vermutlich gebeugt verwenden, Sie müssen aber wiederum Liter nicht beugen.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2007 um 11.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8982

Das ist eine komplizierte Geschichte mit viel Variation. Duden Band 9 versucht das Ganze unter "Maß-, Mengen- und Münzbezeichnungen" darzustellen. Hier kann das nicht alles wiedergegeben werden. Am interessantesten ist wohl die (bekannte) Tatsache, daß feminine Maßbezeichnungen auf -e immer in den Plural gesetzt werden: "zwei Flaschen Wein", aber "zwei Faß/Fässer Wein".
 
 

Kommentar von I.L. (interessierter Laie), verfaßt am 10.06.2007 um 11.04 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8980

> Kommentar von R. M.
> ... Maß-, Mengen- und Münzbezeichnungen ..., die nach Numeralien ungebeugt bleiben (können).

Wann gilt das?
Wäre "Ich fülle den Eimer mit fünf Liter Wasser" wirklich korrekt?
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2007 um 10.46 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8976

Es verhält sich so, wie Herr Markner es darstellt. Allerdings weiß ich nicht, wo die Reformer ihre grammatische (und erst danach auch orthographisch) Änderung argumentativ in dieser Weise begründet hätten.Gallmann hat irgendwo dasselbe Argument zur Begründung von "Hand voll" vorgetragen. Allerdings gibt es kaum "eine Hand Heu" (wie "ein Faß Wein"), und die anderen Gründe für die Zusammenschreibung sind ja bekannt.

Laut Duden 1991 war "acht Mal" nicht zulässig. Vielmehr wurde unterschieden zwischen der Multiplikationspartikel und dem Substantiv. Daher entweder "unzählige Male" oder "unzähligemal". Die Darstellung im Band 9 des Duden, etwa in der 3. Auflage, war etwas deutlicher als der entsprechende Eintrag im Rechtschreibduden. Die Formulierung im amtlichen Regelwerk seit 1996 ist äußerst unklar.
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 10.06.2007 um 09.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8974

Durch die Zulassung der Schreibung acht Mal haben die Reformer nicht (wie Martin String annahm) einen neuen Plural Mal eingeführt, sondern Mal zu den Maß-, Mengen- und Münzbezeichnungen geschlagen, die nach Numeralien ungebeugt bleiben (können).

Ließ der Duden schon 1991 ein paar Dutzend, eine Million Mal zu? Hier fehlt 1996 der Rotdruck.
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.06.2007 um 01.03 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8971

Was mich an diesen Etymogeleien u.a. so aufbringt, ist, daß Augst & Co. mal mit der Etymologie, mal mit dem genauen Gegenteil davon argumentieren.

Bei der neuen irrsinnigen Trennung des Verbs "vol-lenden" sprachen sie geringschätzig von der volksetymologischen Ableitung voll+Ende, die es zu korrigieren gelte, und zwar anhand des mhd. Adverbs "vol-len(s)".

In anderen Fällen berufen sie sich aber entweder genau auf solche Volksetymologien oder auf die Augstsche Regel "Ich bin das Volk".
Vielleicht hat Augst nur dafür sorgen wollen, daß einige seiner falschen privaten Eselsbrücken endlich mal zutreffen.
 
 

Kommentar von Christian Dörner, verfaßt am 10.06.2007 um 00.44 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8970

Zur Neuregelung bei Mal sei mir eine kurze Bemerkung gestattet:

Es ist keinesfalls so, daß es sich bei Schreibungen wie acht Mal um Neuschreibungen handeln würde. Vielmehr ist der Rotdruck im Duden an dieser Stelle nicht gerechtfertigt.

Man vergleiche die beiden Einträge in der 20. Auflage (1991) und der 24. Auflage (2006) des Dudens:

20. Auflage (1991):
ein Mal (beide Wörter sind betont, sonst: einmal)

24. Auflage (2006):
einmal (aber ein Mal; hier sind beide Wörter betont)

Richtig ist, daß Schreibweisen wie acht Mal vor der Reform völlig unüblich waren. Zulässig waren sie jedoch.

Die Reform hat hier somit nichts geändert, aber durch einen falschen Rotdruck, der immer den Anschein des Neuen erzeugt hat, einer vorher absolut unüblichen Schreibung zu neuem Glanz verholfen.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 09.06.2007 um 20.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8968

Bombay heißt heute "Mumbai". Rechtschreibreform auf indisch.
 
 

Kommentar von Charlotte, verfaßt am 09.06.2007 um 19.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8966

Vielleicht sind das alles Fehler, die Herrn Augst in der Schule früher mal im Diktat angestrichen wurden?
 
 

Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 09.06.2007 um 18.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8965

"Überschwenglich" - warum "wider bessere Einsicht"? Natürlich kann man "überschwänglich" geradesogut von "Überschwang" herleiten wie das - fakultative - "aufwändig" von "Aufwand". Außerdem findet sich in der Wendung "etwas in Schwang bringen" anscheinend ein Substantiv, das im Fall von "aufwändig" fehlt ("der Wand" gibt es nicht). Trotzdem scheint mir auch bei überschwenglich/überschwänglich die Herleitung vom Verb (schwingen) näher zu liegen.

Das ist aber nicht einmal der Punkt. Der a-Umlaut hat leicht einen Beigeschmack von Zudringlichkeit, der z.B. im "Lärm" durchaus angemessen ist. An "aufwändig" stört mich das Wichtigtuerische mehr als die meines Erachtens falsche Ableitung. Und die - etymologisch sogar begründbare - "Augstung" (Schatte) "behände" hat mich abgestoßen, lange bevor ich verstand, daß und warum sie das Wort "behende" unbrauchbar macht.

Die Verhäßlichung der Sprache durch die Reform ist ebenso schlimm wie die partielle Deregulierung der Grammatik. Auch dem ästhetischen Banausentum sollte man entgegentreten, ohne Furcht davor, von irgendeinem dahergelaufenen Parteisekretär als "Hochwohlgeborener" verunglimpft zu werden.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 09.06.2007 um 16.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8962

Tschechische Märchen beginnen gewöhnlich: byl jednou jeden král (Es war einmal ein König).
 
 

Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 09.06.2007 um 14.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8961

Zu "50 bis 60 Mal" :
Ist es nicht so, daß das nach der Neuregelung auch korrekt und erwünscht ist? Im aktuellen Wörterverzeichnis taucht es zwar im Zusammenhang mit Ziffern nicht explizit auf, aber das Beispiel acht Mal ist eigentlich eindeutig, oder?

Der von mir beobachteten Kollateralschaden dieses Unfugs ist ein allerdings ein generelles Großschreiben des Wortes (kaum in der Presse, aber oft in privaten Mails oder Websiten): Das ist nun Mal so... oder kannst du Mal sagen, ob....

Ich habe vor einiger Zeit einmal überlegt, wie ein Märchen heute beginnen würde, das mit allen Verirrungen der reformierten und politisch korrekten Schreibung gespickt ist. Wohl so:

Es war 1 Mal ein Land Wirt, der hatte 2 KinderInnen....

Absurd? Nein, nur eine Konzentration dessen, was wir uns täglich ansehen müssen. Wie wohltuend liest sich doch das Original:

Es war einmal ein Bauer, der hatte zwei Söhne...
 
 

Kommentar von Helmut Jochems, verfaßt am 09.06.2007 um 14.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8960

Vielleicht sollte Prof. Ickler den Fundort dieser abenteuerlichen etymologischen Schreibungen hier mitteilen. Eigentlich ist die Sache ja merkwürdig, denn Prof. Augst ging doch davon aus, daß die meisten Schreiber in bezug auf Wörter, die sie nach ihrem Verständnis bestimmten Wortfamilien zuordnen, sich an der dort vorgegebenen "Stammschreibung" orientieren. Daß sein entsprechendes Wörterbuch nur Vermutungen zu bieten hat, steht auf einem anderen Blatt.
R. M. merkt an, daß "überschwänglich" seit langem die Schreibung der NZZ sei. Ich schreibe – wider bessere Einsicht – bis heute "überschwenglich". Dabei spielt natürlich eine Rolle, daß ich vom Englischen her eine Vorliebe für "fossile" Schreibungen habe. Eigentlich hätten Augstens Überlegungen direktemang dazu führen müssen, daß sein Regelwerk den Schreibern die Wahl freistellte.
 
 

Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 09.06.2007 um 13.05 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=850#8955

"... war mühsam aufgestiegen itzt
und suchte nun Boden und Grund. ..."
 
 

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