zurück zur Startseite Schrift & Rede, Forschungsgruppe dt. Sprache    FDS - In eigener Sache
Unter den Diskussionsthemen nach
           
Im Forum nach

Diskussionsforum

Zurück zum Forenbereich
»Darf man so sagen – oder schreiben?«


Beiträge zum Thema

»e und ä und die Schwaben«

Älteste Beiträge zuoberst anzeigen | nach unten


verschoben


Dieser Beitrag wurde am 08.11.2008 um 21.49 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4159


Kommentar von Germanist, verfaßt am 06.11.2008 um 17.06 Uhr

In der serbischen Sprache gibt es den umgangssprachlichen Namen "Schwaben" für Deutsche. In Geschichtsbüchern gibt es die "Großen Schwabenzüge" in die nach den Türkenkriegen entvölkerten Gebiete. Dem Ruf des Habsburgerreiches folgten in erster Linie Schwaben, weil ihnen der billige Wasserweg auf der Donau zur Verfügung stand. Daher der Name "Donauschwaben". Im ersten Schwabenzug 1722–1726 wurden im Banat etwa 10 000 Kolonisten aus Schwaben, Franken und vom Rhein in 57 Siedlungen angesiedelt, aber auch in der Batschka. Sie lebten dort in geschlossenen Siedlungsgebieten bis zur Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg. Von ihnen stammt das serbische Wort "krompir" für Kartoffel. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen diese Gebiete teilweise zu Jugoslawien.
nach oben

Manfred Riemer
Mannheim

Dieser Beitrag wurde am 06.11.2008 um 16.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4154


Ich hätte meine Frage anders formulieren müssen:
Hat sich die Sprache der Banater Schwaben tatsächlich aus dem im süddeutschen Raum gesprochenen Schwäbisch entwickelt?
Oder: Stammen die Banater Schwaben wirklich aus Schwaben?
(Die Siebenbürger Sachsen stammen nicht aus Sachsen.)

Laut Wikipedia kamen die Banater Schwaben aus ganz Süddeutschland, nur zu einem kleinen Teil auch aus Schwaben. Also wird wohl auch ihre Sprache sowieso von Anfang an nur sehr wenig mit dem Schwäbischen gemein haben.
nach oben

Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 06.11.2008 um 16.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4153


Auswandererdialekte entwickeln sich durch die räumliche Entfernung von der Heimat und den Einfluß der neuen Nachbarsprachen eigenständig weiter. In der Donaumonarchie war darüber hinaus das Wiener Hochdeutsch maßgebend in Schulen, Behörden und Militär. Temeschburgisch zum Beispiel klingt sehr wienerisch, aber auf dem Land haben sich auch andere Mundarten gehalten, je nach Herkunft der Siedler.
nach oben

Manfred Riemer
Mannheim

Dieser Beitrag wurde am 06.11.2008 um 10.41 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4152


Sprechen die Banater Schwaben wirklich Schwäbisch? Das heißt, den Dialekt, den wir aus Süddeutschland, dem "Schwabenland", kennen?

Ich frage deshalb, weil ich zumindest weiß, daß die Siebenbürger Sachsen alles andere als Sächsisch sprechen. Die meisten von ihnen sind aus der Luxemburger Gegend zugewandert, und als Sachsen werden sie nur deshalb bezeichnet, weil sächsisch ein Synonym für deutsch war. (Auf finnisch und estnisch heißt Deutschland heute noch Saxonia oder so ähnlich.)
Wie mit den Sachsen könnte es sich vielleicht auch mit den Schwaben verhalten, aber vielleicht kennt sich da jemand genauer aus?
nach oben

Karl-Heinz Isleif
Koganei, Tokyo

Dieser Beitrag wurde am 06.11.2008 um 06.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4151


Schon klar. KHI
nach oben

Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 05.11.2008 um 23.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4150


Ja, schwäbisch gschwätzt haben sie aber auch schon als Deutsche im Königreich Ungarn.
nach oben

Karl-Heinz Isleif
Koganei, Tokyo

Dieser Beitrag wurde am 05.11.2008 um 21.00 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4149


Stimmt. Aber nannte man sie (oder nannten sie sich) nicht erst danach Donauschwaben?
nach oben

Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 05.11.2008 um 19.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4148


Erst nach Trianon!
nach oben

Karl-Heinz Isleif
Koganei, Tokyo

Dieser Beitrag wurde am 05.11.2008 um 18.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4147


Nein, nicht mal die Banater Schwaben reden so, die würden sich über so ein Bänämän schämän. (Der größte Teil des Banat war sowieso in Rumänien, aber das ist ja schon wieder ein anderes Thema!)
KHI
nach oben

Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 04.11.2008 um 18.23 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4143


Die Banater Schwaben?
nach oben

Karl-Heinz Isleif
Koganei, Tokyo

Dieser Beitrag wurde am 04.11.2008 um 16.26 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=213#4142


Wenn unser 'Germanist ' im Brustton der Überzeugung was sagt, ist man sofort eingeschüchtert und auch wenn's offensichtlich falsch ist, wagt man kaum zu widersprechen. Also pflichte ich 'behutsam anpassend' bei:

Ja, es stimmt, daß die Schwaben alle e wie ä aussprechen und dann Bääthovän oder Äbänä sagen. (Aber nur die, die aus dem Großraum Budapest stammen...)

Karl-Heinz Isleif
nach oben


Zurück zur Themenübersicht | nach oben


© 2004–2018: Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.

Vorstand: Reinhard Markner, Walter Lachenmann, Jan-Martin Wagner
Mitglieder des Beirats: Herbert E. Brekle, Dieter Borchmeyer, Friedrich Forssman, Theodor Ickler, Michael Klett, Werner von Koppenfels, Hans Krieger, Burkhart Kroeber, Reiner Kunze, Horst H. Munske, Adolf Muschg, Sten Nadolny, Bernd Rüthers, Albert von Schirnding, Christian Stetter.

Webhosting: ALL-INKL.COM