11.03.2006


Theodor Ickler

Später Sieg

Der Dudenverlag leidet unter der Rechtschreibreform

Ein Weltkonzern wie Bertelsmann steckt das Hin und Her leicht weg, Duden natürlich nicht.
Nun wird bekannt, daß nicht nur dpa die Nachrichtenagenturen zur vereinfachten Dudenrechtschreibnug "Was Duden empfiehlt" überreden will, sondern auch die bisher reformkritischen Medien FAZ, Springer und SPIEGEL sich dieses erst angekündigte Opus samt zugehöriger Software zu eigen machen wollen. Der Verlag hat offenbar schon vor langer Zeit mit allen diesen Unternehmen Absprachen getroffen, in die auch der Ratsvorsitzende und die Geschäftsführung eingebunden gewesen sein dürften. Dabei ist offenbar zugesichert worden, daß Buch und Software rechtzeitig zur Verfügung stehen würden. Das kann Bertelsmann nicht verborgen geblieben sein. Vielleicht bleibt man dort gelassen, weil man sowieso damit rechnet, über kurz oder lang nicht nur die Rechtschreibung, sondern auch den Verlag zu "arrondieren".
Unterm Strich bleibt das paradoxe Ergebnis, daß man zuerst die Einheitsorthographie zerstört und sie dann durch eine "einheitliche Hausorthographie" wiederherstellt.


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