09.08.2013


Theodor Ickler

Der bitterböse Friederich

Sind Tiere Sachen?

Wütende Spiegel-Leser kämpfen siegreich gegen Indefinitpronomen.

Soeben berichtete SPIEGEL, in Leipzig sei eine Transportmaschine ausgebrannt. "Verletzt wurde niemand." Nur eine Menge lebende Küken sind verbrannt. Die Leserzuschriften empörten sich über dieses niemand, wenig später änderte die Redaktion den Text in "Menschen wurden nicht verletzt."

Die Leser machten geltend, daß Tiere keine Sachen seien. Allerdings sind sie auch keine Personen und daher kein "Jemand".

BGB § 90a lautet heute:
Tiere
Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.


Das ist natürlich sehr unbefriedigend. Es geht im BGB hauptsächlich darum, daß man Tiere verkaufen kann. Man darf sie auch schlachten, bloß nicht unnötig quälen. Darf man Fliegen die Flügel ausreißen? Aber was ist das schon gegen die erlesenen Qualen, die meine Lieblingsspinne ihren Opfern zufügt?

Haben Tierschützer schon ein Pronomen gefunden, das zwischen Sachen und Personen vermittelt?


Den Beitrag und dazu vorhandene Kommentare finden Sie online unter
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1572