11.02.2009


Theodor Ickler

Späte Besinnung

Der Deutsche Philologenverband blickt zurück

– sieht aber nichts von eigener Mitschuld, obwohl er vor allem unter seinem damaligen Vorsitzenden Heinz Durner, einem Duz- und Schulfreund Hans Zehetmairs, kräftig mitgeholfen hat, die Rechtschreibreform durchzusetzen:

»Anstatt vor Reformen ergebnisoffene Modellversuche durchzuführen und zu bewerten, degradiert so manches schulpolitische Reformpaket, das qua Gesetz zum Erfolg verdammt ist, die Kinder zu Versuchskaninchen. Evaluierungen finden nicht mehr statt, bergen sie doch die Gefahr des möglichen Eingeständnisses der Politik, sich geirrt zu haben. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Bis heute gab es zum Beispiel keine wissenschaftliche Evaluation über die Effizienz des Fremdsprachenunterrichts an Grundschulen, über die Effekte der Rechtschreibreform, über die qualitativen Auswirkungen der Schulzeitverkürzung, über die Konsequenzen der Einführung gestufter Studiengänge im Bereich der Lehrerbildung – um nur einige Reformbaustellen zu nennen.«

(Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbands, in Profil 1-2/2009, Februar 2009)


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