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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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18.11.2007
 

Christian Meier
Sein Austritt aus der Akademie wird totgeschwiegen

Wenn ein ehemaliger Präsident aus der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung austritt, sollte dies vielleicht in den Zeitungen erwähnt und der Ausgetretene auch einmal nach seinen Gründen gefragt werden. Aber die Journalisten vom deutschen Feuilleton wollen nicht. Haben sie Angst vor dem peinlichen Thema?

Ich selbst habe mich vor einigen Wochen brieflich bei der Akademie erkundigt, ob die Nachricht von Meiers Austritt der Wahrheit entspreche, bin aber keiner Antwort gewürdigt worden.



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Kommentare zu »Christian Meier«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2014 um 10.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=925#25149

Christian Meier wird morgen 85, die FAZ gratuliert, erwähnt auch seine vielen Beiträge zu aktuellen Fragen, aber nicht seine Stellungnahme zur Rechtschreibreform und seine Mitwirkung am Verfahren in Karlsruhe, wo er neben mir der einzige Reformkritiker war, den das Gericht gerade noch einzuladen sich überwinden konnte.
 
 

Kommentar von B. Eversberg, verfaßt am 20.11.2007 um 14.34 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=925#10732

Ein Reformdenkmal mit Namensnennung der um das große Werk verdienten Menschen gibt es bereits:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/denkmal.shtml
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 20.11.2007 um 14.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=925#10731

Wenn die Rechtschreibreform wirklich eine so große Wohltat war wie amtlich behauptet wird, müssen die Hauptakteure unbedingt das Bundesverdienstkreuz erhalten und Vorschläge eingereicht werden. (Aber bitte nicht für Personen, die damit nur einen großen Verdienst gemacht haben.)
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 19.11.2007 um 11.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=925#10729

Für die Geschichtsschreibung sollten die Namen der für das Rechtschreibchaos Hauptverantwortlichen festgehalten werden, damit sie sich nicht hinter der Kommission und dem Rechtschreibrat verstecken können.
 
 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 18.11.2007 um 23.03 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=925#10728

In einem Punkt sind Ihre Ausführungen zu korrigieren: "Rechtschreibreform und Nationalsozialismus" (http://markner.free.fr/rrns.htm) ist kein Auftragswerk der DASD, vielmehr ergab sich die Möglichkeit, das Werk über die Akademie zu veröffentlichen, erst nach dessen Fertigstellung. Als DASD-Auftragswerk wurde es vom ehemaligen Chefreformer Prof. Augst bezeichnet, der sich aber diesbezüglich eine Unterlassungsklage seitens der Autoren einhandelte.
 
 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 18.11.2007 um 17.50 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=925#10718

Sollte Meiers Austritt aus der Akademie womöglich etwas mit seinem am 12. Mai 1998 vor dem Bundesverfassungsgericht geäußerten mutigen Hinweis auf die Parallele von 1996 und 1944 zu tun haben?

Meier, bzw. die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gab als Folge der sich an seine Äußerung anschließenden Querelen noch die fundierte Untersuchung von Hanno Birken-Bertsch und Reinhard Markner (Rechtschreibreform und Nationalsozialismus. Ein Kapitel aus der politischen Geschichte der deutschen Sprache, Göttingen: Wallstein 2000) in Auftrag. Aber weder diese Publikation, noch die sich daraus eigentlich ergebenden Konsequenzen wurden
weitläufig zur Kenntnis genommen oder gar gezogen.

Vor diesem Hintergrund wundert es mich nicht, lieber Herr Ickler, daß Ihre briefliche Nachfrage keiner Antwort gewürdigt wurde. Fast alles, was in Deutschland diese in mehrfacher Hinsicht gescheiterte Rechtschreibreform betrifft, wird doch inzwischen nach Art des Strauß' gehandhabt (oder neudeutsch: gehandelt). Kopf in den Sand, Augen zu, wird schon irgendwie vorübergehen.

Da wird natürlich die Nachfrage eines unliebsamen Kritikers nicht weiter beachtet. Wahrscheinlich hofft man allerorten, daß auch Sie als persona non grata irgendwann das Handtuch werfen und endlich ruhig sein werden. Dann würde niemand mehr etwas kritisieren. Und wo nichts kritisiert wird, da ist ja eigentlich auch gar nichts zu kritisieren. Dann könnten alle endlich wieder fröhlich singen: "Je vois la vie en rose."

Das alles erinnert mich fatal an einen großen Kindergarten. Kleine Kinder machen auch gern die Augen zu, wenn etwas Unangenehmes auf sie zukommt. Dadurch geht das Unangenehme natürlich nicht weg, aber das können kleine Kinder noch nicht wissen.

Wohin mag nur die Reise eines Landes gehen, in dem die verantwortlichen Bildungspolitiker und kulturellen Instanzen sich auf genau diese Weise wie kleine Kinder verhalten, auch wenn sie es doch eigentlich besser wissen müßten?

(Das schließt natürlich sowohl Tierses an anderer Stelle hier mitgeteilten Brief, als auch seine Bemerkungen über Kohls Frau ein.)
 
 

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