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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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13.10.2005
 

Groß und fett
Haarspaltereien

„großschreiben/groß schreiben“ gehörte zu den Haarspaltereien des alten Duden.
Die Redaktion glaubte hier unterscheiden zu müssen zwischen einem "Schreiben mit großen Anfangsbuchstaben" und dem übertragenen Gebrauch im Sinne von "wichtig nehmen". Das hatte keine wirkliche Grundlage im Schreibbrauch und ist auch überflüssig, ganz abgesehen davon, daß ein "Schreiben in Großbuchstaben" auch noch unterschieden werden müßte.
Die Neuregelung trifft dieselbe Unterscheidung, dreht aber die Schreibweise gerade um, durchaus konsequent in Anwendung der allerdings inzwischen arg gebeutelten Oberregel mit der Steiger- und Erweiterbarkeit des Erstgliedes. Die alte Dudennorm ließ ja offen, wie bei übertragenem Gebrauch die Intensivierung aussehen sollte: "sehr groß geschrieben werden" oder wie? Ich konnte es nicht feststellen. Aber die Neuschreibung ist auch weltfremd. Ich glaube, daß das in meinem Wörterbuch realistischer und einfacher gelöst ist.

Am neuen Wahrig fiel mir auf, daß "großgeschrieben" und "fettgedruckt" unterschiedlich behandelt sind. Man kann natürlich mehr oder weniger fett drucken, während die Wahl zwischen Klein- und Großbuchstaben eine Frage des Entweder-Oder ist, aber ist das ein hinreichender Grund? Mir kommt es allzu fein gesponnen vor.
Und noch was: die Neuschreibung "ein für alle Mal". Im Wahrig steht sie nicht unter "mal/Mal", sondern nur unter "alle" und "allemal", aber verschieden: einmal in Blau und einmal nicht. Aber die gesamte Behandlung von "mal/Mal" ist bekanntlich im Regelwerk und in den Wörterbüchern höchst unklar und unbefriedigend.



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